la defense

es sind nur wenige grad, vielleicht fünf
oder sieben, um die erhöht die glühende stadt
in semantischer drift, haitisch, ein tunis vielleicht,
in richtung äquator davontreibt, die wärme,

die verzweiflung, mein liebling, ich sehe,
wie der riemen, das glück, diese tasche,
dir in die schulter, die weiße, hineingeht,
hell, und niemals ganz trocken, ein streifen

am glücklichen himmel, so hoch oder höher,
verteidigen achsen das hohe gegen das weite
schneiden sie wege in das gequerte, senken
den hysterischen steg weit in die vorstadt

man fühlt die verzweiflung, man fühlt
was die glücklichen fühlen, es füllt sich
das forum, das große, noch größer,
mit menschen, der aufzug, die achsen

des kreislaufs, gerichtet, zum himmel,
zur wölbung, die quere, indes fahren die
freunde im gemieteten auto den zubringer
in einer nicht glücklichen richtung hinauf

denn die freunde sind wie die gefühle
gesteigert, sind wie die erwartung, sind
dialektische temperaturen, unterscheiden
zwischen glück und verzweiflung nicht mehr.

© M.R.
Aus: Verzückte Distanzen. Gedichte.
Springe: zu Klampen! Verlag, 2004
ISBN: 3-933156-81-5
Audioproduktion: Literaturwerkstatt Berlin, 2004