Neue Räume für Lyrikübersetzung und ÜbersetzerInnen auf Lyrikline

Ohne die engagierte, kreative und präzise Arbeit der über 3500 beteiligten ÜbersetzerInnen wäre Lyrikline niemals die vielleicht weltweit umfangreichste Plattform für zeitgenössische Dichtung geworden. Dank der vom Deutschen Übersetzerfonds zur Verfügung gestellten Mittel des Programms Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien konnte 2021 die Infrastruktur geschaffen werden, den ÜbersetzerInnen endlich Sichtbarkeit zu geben.

Namentlich präsent und über die Suche auffindbar waren die ÜbersetzerInnen auf der Webseite von Anfang an. Mit der Förderung konnten wir nun auf Lyrikline eine Datenbank implementieren, die sowohl die ÜbersetzerInnen als auch die Übersetzungen durchsuchbar und nach Ausgangs- und Zielsprachen sortierbar macht.
Wir können nun die ÜbersetzerInnen, die mit ihren Übersetzungen auf Lyrikline vertreten und verknüpft sind, sukzessive einladen, ihre eigene Profilseite mit bio-bibliografischen Informationen, mit einem Foto und wahlweise mit Kontaktinformationen zu füllen. Sortiert nach Namen, Ausgangs- und Zielsprachen entsteht eine Suchdatenbank, die es z.B. LiteraturvermittlerInnen oder Verlagen ermöglicht, nach konkreten Sprachkombinationen ÜbersetzerInnen zu suchen und deren Arbeit kennenzulernen.

Es besteht für unsere ÜbersetzerInnen zudem die Möglichkeit, die eigenen Übersetzungen zu editieren und zu überarbeiten. Darüber hinaus haben wir eine digitale 'Werkstatt' erarbeitet, die gemeinsames und kollektives Übersetzen ermöglicht. Hier soll ein Raum für Übersetzung entstehen, der zum einen ermöglicht, Zwischenergebnisse zur Diskussion zu stellen und mit anderen ÜbersetzerInnen / Interessierten in Austausch zu treten, und zum anderen als Plattform für gemeinsames Arbeiten an einem Text dient, u.a. in Zusammenhängen der kulturellen Bildung,die für den Prozess des Übersetzens sensibilisieren, oder in Seminargruppen von Übersetzungsstudierenden.

Um die internationale Wahrnehmung von Lyrik in Übersetzung zu erhöhen und um zu helfen, pandemiebedingten Einnahmeeinbußen entgegenzuwirken, haben wir an mehr als 60 ÜbersetzerInnen Aufträgen vergeben. 241 Gedichte von 73 internationalen DichterInnen, die noch keine deutsche Übersetzungen hatten, konnten ins Deutsche übertragen werden, und 236 Gedichte von 43 deutschen DichterInnen in verschiedene Weltsprachen.

Sämtliche Erweiterungen und Maßnahmen im Rahmen des Projektes „Neue Räume für Lyrikübersetzung und ÜbersetzerInnen auf Lyrikline“ wurden ermöglicht durch Mittel des Programms Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, zur Verfügung gestellt vom Deutschen Übersetzerfonds.