Carl-Christian Elze
rückseite eines palastes
rückseite eines palastes
rückseite eines palastes: dunkel und eng, voller kot
und elektrischer leitungen, unbegreiflicher apparaturen.
eidechsen kriechen die wände hinauf, rutschen aus auf salpeter
und fangen sich wieder, im letzten moment, mit zitternden flanken.
ein heer von stacheln, das in die dunkelheiten ragt
und jede landung bedroht: ein taubenjunges, das vom himmel fiel –
noch halbnackt taumelt es am grund und stiert in die ecken
mit zuckendem kopf, sucht ein nest im universum der gasse.
auf einem vergitterten fenster, gleich über ihm balancierend
die katze, die satt in ihre speisekammer blickt, satt für minuten.
calle corner: manchmal ein mensch, der durch die enge streift
und seine hosen runterlässt und mit sich redet
wie schon seit jahren nicht mehr. oder auch zwei:
zwei menschen, mit regenschirmen, die sich wild verhaken.
am nächsten morgen: ein häufchen federn, knochenschimmer
und wieder sonnenspeere, die im boden stecken, kinderschreie
gepresst aus möwenköpfen .. als gäb es folterkammern
die im himmel stehn, in einem becken
von unverschämtem blau.