Gregor Laschen
Karte aus Mexiko
Das Gedicht ist der Alabasteraffe aus dem
anthropologischen Museum in Mexiko-Stadt, der mit
breiten Lippen vom ewigen Eis und seiner Glut
in der Welt redet, mit geschwärzten Augen, mit
erhobenen Händen: als Bild nach Europa
geschickt, aus seinem Blau in
das andere Blau hinüberleuchtend, mit der
deutlichen Kerbe, der gesplitterten Wunde
in den Unterschenkeln, die den
wie zur Notdurft gebeugten Körper
einfürallemal
am Aufstehn hindern, während der
Kopf, den Händen folgend, die den Korb
der Geschichte, der ihm ins
Kreuz gewachsen ist, übern Leib ziehen, auf
den einen Sprung aus ist
bis in die leuchtenden Zehenspitzen.
(1986)