Orsolya Kalász
Ihr Körpergewicht in Wasser getaucht
Ihr Körpergewicht in Wasser getaucht
Die bootsförmigen Augen schwimmen obenauf,
und werden am Silberband
von der Ahnung Fangpfeilen ans Land gezogen
zu dem, was schon mal gesehen, gerochen,
zu dem süßbitteren Geschmack
von Blättern und Kräutern auf der Zunge.
Und weil dies alles so verführerisch,
ist der Widerstand
noch eher vergessen als durchdacht,
und kein Entrinnen mehr
vor der Festlichkeit,
gedacht der unbegrenzten Sinnlichkeit
deren Pracht,
glücklich ans Ufer gebracht.
Chor links: »Und zurückgekehrt, die nie verloren gegangen.
Sie sehen es, und sie sehen es doch! Den Kies,
wie er gegen den fetten Rücken des Hechtkönigs
prallt. Wie mag das wohl klingen? Vielleicht
wie ein losgerolltes Erdklümpchen auf
dem Chitinpanzer eines Mistkäfers holpert.«
Chor rechts: »Ach! Nur jetzt, nur jetzt ohne Gleichnisse!«
Chor links: »Flußufer, grasbedeckter Hügel, Grashalme,
unzählige Grashalme... «
Chor rechts: »Zur uneingeschränkten Sinnlichkeit,
kehren die verlorenen Dichterinnen
nacheinander zurück,
und das Brautkleid wird wieder Brautkleid
und auf diese samtige Grasdecke ohne eine
einzige Falte hingelegt.
Und alles ist für immer gut
jeder Dorn beugt sich bis zur Schattenspitze,
so zart und flink ist ihr Fuß.
Also lasset den Tanz beginnen!«
Chor links: »Alles hinterläßt Spuren.
Wenn du morgen hier einen Spaziergang machst,
kannst du ahnen aus den grünen Linien, die sich
unsicher abzeichnen, ahnen, daß hier wohl eine
Feier stattfand, wo man deine Abwesenheit
sicherlich nicht reimlos zur Kenntnis nehmen
wollte.«
Chor rechts: »Der Fluß und sein Ufer. Der bucklige Rücken
eines Fisches blitzt auf.
Licht, Licht, Schäume aus Licht! «
Aus dem Ungarischen übertragen von Orsolya Kalász