Marcel Beyer
Froschfett
Froschfett
Froschfett, in ausgereiztem Zustand, bis
auf die Ränder ausgekratzt und
brüchig, schwarz noch, aber nur mäßig
so strichen sie, Bert, Berta, Leni, Martha,
Walter schon in Jugendjahren, das Schuhwerk,
ebenmäßig, glänzten sie, und ausgereizt
das haftet, haftet nicht, aber der Balg schon
blank, gebrochene Fasern, halb Vorfahr ich,
halb Randfigur mit schwarzen Fingernägeln
und einem Halbsatz auf den Lippen, also an völlig
falschem Ort, so streicht man alle Zeit, wie
ich, hinweg, über das mäßig ausgeblichene Leder,
brüchig der Ton, so strich man eben noch, und
eben, mäßig laut, die andere Hälfte, so läßt man
stets das Leder fahren, das eingefärbte, schwach
und endlich dorthin, wo der verschmierte
Balg verschwindet, ich bin
nicht da, ich bin verstaut im Kasten.