Marie T. Martin
Farn
Farn
Ein Ort der aus Zuhören wächst
aus Farn den ausgerollten Nächten
in denen du wach liegst
deiner Schwester Geschichten erzählst
mit offenem Ausgang
Blatt um Blatt führen sich
die Tage fort füllen sich die
Seitenarme mit Figuren
Natternzunge du spulst etwas aus
das in der Mundhöhle schläft
zwischen den Blättern sitzt du
spiralige Formen die im All
wiederkehren zischt es
in den Ohren Sporen
kleben an deinen Füßen
unsichtbar willst du sein
hilft ein Gebräu aus Farnsamen
gegen Schatten die nachts
dein Bett umstellen
noch ist die Ahnenreihe
nicht sichtbar aber du weißt
du weißt: Windung um Windung
kommst du empor lernst du
zu sehen
hörst du wie die Planeten sich drehen
im Takt wächst Farnkraut im Takt wächst
ein Apfel enthüllt dir die Welt auf einem
Teller