Andreas Altmann
eine geschichte aus dem tal
eine geschichte aus dem tal
das haus war gegen den berg gestemmt,
schwarz sein holz von all den wintern.
die sonne bog gelbe schatten ins tal.
oder es regnete tagelang. oder schneite.
das leben hatte nicht viele worte.
und das schweigen roch nach feuchtem gras,
das sich vom boden erhob.
in den schränken hingen kleider,
die in ihrem staub nach flieder dufteten.
ein schmetterling saß an der decke,
von den fäden der spinne gehalten.
die schritte auf den dielen erzählten
den schritten auf den dielen. darunter
ruhte das haus. darüber die welt.
die fort waren, nach denen fragte man nicht.
blumen schmückten das haar der gräber.
die kirche ragte über sich hinaus.
über die träume sprach niemand. bald
vergaßen sie, wem in der nacht sie gehörten.
die augen sahen was sie waren. manchmal
wurde ein haus von einer lawine
mit sich gerissen, es ist lange her.
die berge nahmen sie mit in den tod
als könnten sie fliehen.