Martina Weber
[beim durchblättern dieser bewerbung]
[beim durchblättern dieser bewerbung]
beim durchblättern dieser bewerbung sind die zentralen motive
verloren gegangen. anders gesagt: farben lösten sich auf. gesichter,
die sich nur noch in wolken zeigen mit ihrem feinen, silbernen rand.
absicht und absichtslosigkeit, alles verschwimmt. ich kann diese ziffern
kaum lesen. ich hätte teilhaben wollen daran, die schuhe in händen,
ohne gewicht. septemberpläne, freiflächen, ein rhythmusgefühl. alles
wie wir. jeder kann etwas aufsagen, aber wie das abendlicht
auf autodächer fällt, ist auch nur aus wörtern gemacht. ein vorwurf
schwebte im raum, nicht wirklich berührbar. so blieben wir
unentschieden, im dunkeln. das schönste in dieser stadt
ist immer der fluss gewesen, sein unruhezustand, ein rauschen.
im abspann tauchten unsere namen schon gar nicht mehr auf.