Wisława Szymborska, am 02. Juli 1923 in Kórnik geboren, war eine der bedeutendsten polnischen Dichterinnen ihrer Generation. Von 1945-48 studierte sie Polonistik und Soziologie an der Jagiellonen-Universität in Krakau, ohne jedoch einen Abschluss zu erlangen. Ihr erstes Gedicht, Ich suche das Wort, veröffentlichte sie im März 1945 im Beiblatt der Tageszeitung Dziennik Polski. Von 1953 bis 1981 schrieb sie für das Krakauer Wochenmagazin Życie Literackie eine Poesie-Kolumne und Bücher-Rezensionen, bekannt als Lektury nadobowiązkowe, später Gazeta o Książkach. Die dort erschienenen Essays sind in mehreren Sammelbänden erschienen. Insgesamt veröffentlichte Szymborska 13 Gedichtbände. Postum erschien außerdem der Sammelband Es ist genug, 2012.
Szymborskas Poetik lässt sich nicht eindeutig fassen. Vielmehr besteht ihr Stil darin, keinen eindeutigen zu besitzen. Jedes ihrer Gedichte ist einzigartig in Form und Inhalt. Oftmals bilden Alltagssituationen, die sie aus neuen, unerwarteten Perspektiven betrachtet, den Ausgangspunkt ihrer Werke.
Bislang wurden ihre Gedichte in über 40 Sprachen übersetzt. Sie selbst war als Übersetzerin hauptsächlich aus dem Deutschen und Französischen tätig. 1991 wurde sie mit Goethepreis ausgezeichnt. 1995 gewann sie den Herder-Preis und im Mai desselben Jahres wurde ihr der Ehrendoktortitel der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen verliehen. 1996 gewann Wisława Szymborska den Preis des polnischen PEN-Clubs sowie den Nobelpreis für Literatur. 2011 wurde Szymborska mit dem höchsten Ehrenzeichen der Dritten Republik Polens ausgezeichnet, dem Orden des Weißen Adlers.