* 31.12.1937, Duisburg, Deutschland † 07.12.1979, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen, Deutschland
Nicolas Born wurde unter dem Namen Klaus-Jürgen Born 1937 in Duisburg geboren. Er starb am 7. Dezember 1979 in Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Born wuchs am Niederrhein und in Essen auf, wo er zunächst eine Lehre als Chemigraf machte. Nach ersten Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften wurde er mit Unterstützung Ernst Meisters 1964/65 ins Literarische Colloquium Berlin geladen, wo er zusammen mit Peter Bichsel, Walter Höllerer, Hubert Fichte, Elfriede Gerstl u.a. an dem Gemeinschaftsroman 'Das Gästehaus' mitschrieb und für Zeitungen Literatur rezensierte.
Born veröffentlichte 1965 mit 'Der Zweite Tag' bei Kiepenheuer und Witsch seinen ersten Roman. 1967 erschien der erste Gedichtband 'Marktlage'. Born nahm am 'International Writers Workshop' der University of Iowa teil und kehrte nach dem Erscheinen seines zweiten Gedichtbandes 'Wo mir der Kopf steht' mit neuen Einflüssen der Pop- und Beatlyrik aus Amerika zurück. 1972 kam bei Rowohlt sein bekanntester Gedichtband, 'Das Auge des Entdeckers', heraus, in dem er dem 'Wahnsystem Realität' utopische Glücksmomente gegenüberstellt.
Nach seinem Rückzug in das niedersächsische Wendland, wo er sich gegen ein geplantes Atom-Endlager und eine Wiederaufbereitungsanlage engagierte, schrieb Born den Roman 'Die erdabgewandte Seite der Geschichte', der von der Kritik weitgehend als 'Ereignis' begrüßt wurde. Borns bekanntester Roman, 'Die Fälschung', kurz vor seinem Tod 1979 erschienen, wurde 1981 von Volker Schlöndorff verfilmt.
Born war Mitglied des Internationalen P.E.N., der Akademie für Wissenschaften und Literatur in Mainz, der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und ab 1975 Mitglied der Jury des Petrarca-Preises.
Fünfundzwanzig Jahre nach seinem frühen Tod gab die jüngste Tochter Borns, Katharina Born, im Herbst 2004 die Gedichte aus dem Nachlaß im Wallstein Verlag neu heraus. Der Band gelangte umgehend auf Platz 1 der SWR-Bestenliste. Im Folgejahr wurde Nicolas Born für diesen Band posthum der Peter-Huchel-Preis zugesprochen.