Maria-Mercè Marçal (Barcelona, 1952-1998) war Dichterin, Professorin, Übersetzerin, Erzählerin und eine wichtige Stimme Kataloniens. Obgleich sie in Barcelona geboren wurde, hat sie sich doch zeitlebens als dem Dorf Ivars d'Urgell entstammend betrachtet, der Region Pla d'Urgell, in der sie ihre Kindheit verbracht hat und aufgewachsen ist.
Sie war Absolventin der Klassischen Philologie und unterrichtete an verschiedenen Instituten katalanische Sprache und Literatur. Bekannt wurde sie 1977 mit der Gedichtsammlung Cau de llunes (Carles Riba Prize 1976). Seitdem hat sie mehrere Gedichtsammlungen veröffentlicht, von denen die letzte, Desglaç, die zwischen 1984 und 1988 verfassten Arbeiten umfasst.
Die Autorin veröffentlichte zudem den Roman La passió segons Renée Vivien (Premi Carlemany 1994), der mehrere Kritikpreise erhielt. Als Übersetzerin überträgt sie Werke von Colette, Yourcenar und Leonor Fini ins Katalanische. 1973 war sie Mitbegründerin des Verlags Llibres del Mall. Maria-Mercè Marçalnahm nicht nur aktiv am katalanischen Literaturleben teil, sondern engagiert sich zeitlebens an politischen und bürgerlichen Bewegungen, insbesondere der Frauenbewegung. Einige katalanische Singer-Songwriter haben ihre Gedichte vertont und in Songs verwandelt, darunter Marina Rossell, Ramon Muntaner, Teresa Rebull, Celdoni Fonoll und Maria del Mar Bonet.