Die Dichterin Luljeta Lleshanaku (*1968 Elbasan, Albanien) wuchs in der Sozialistischen Volksrepublik Albanien unter Hausarrest auf, weil ihre Familie der Opposition angehörte bzw. einem Onkel die Planung eines Attentats auf den diktatorisch herrschenden Enver Hoxha vorgeworfen wurde. Bis Anfang der neunziger Jahre durfte sie daher weder eine Hochschule besuchen noch ihre Gedichte publizieren. Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes studierte sie Albanische Sprache und Literatur an der Universität Tirana und Creative Writing am Warren Wilson College in den USA.
Seit 1993 hat Luljeta Lleshanaku sieben Gedichtbände veröffentlicht und gilt heute als eine der wichtigsten Stimmen der albanischen Poesie. Für ihre Lyrik wurde sie u.a. 2009 mit dem Kristal-Vilenica-Preis ausgezeichnet und war Gast des „International Writing Program“ an der University von Iowa. Lleshanaku hat als Lehrerin, Redakteurin und Autorin für Film und Fernsehen gearbeitet und ist Direktorin des Instituts für die Aufarbeitung des kommunistischen Genozids in Albanien. Sie übersetzt aus dem Amerikanischen und ist Mitarbeiterin der Zeitung "Rlindja".