* 12.08.1935, Dresden, Deutschland † 20.06.2000, Berlin, Deutschland
Karl Mickel wurde 1935 in Dresden geboren. Er studierte Wirtschaftsplanung und Wirtschaftsgeschichte in Ostberlin. 1958 war er Mitarbeiter der Zeitschrift Die Wirtschaft, von 1959 bis 1963 Redakteur der Zeitschrift Junge Kunst. Danach arbeitete Mickel als wissenschaftlicher Assistent der Hochschule für Ökonomie in Berlin. Er war Mitglied der Leitung des Berliner Ensembles, wo er mit Ruth Berghaus zusammen arbeitete, zuletzt Professor an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.
Mickel hat sich als Lyriker, Dramatiker und Essayist einen Namen gemacht. Er gehörte mit Volker Braun, Heinz Czechowski, Bernd Jentzsch, Rainer Kirsch, Sarah Kirsch und Richard Leising zum Freundeskreis der später so genannten Sächsischen Dichterschule an. Auch Elke Erb und Adolf Endler, mit dem zusammen Mickel 1966 die legendäre Anthologie In diesem besseren Land herausgab, standen dem Kreis nahe.
1959 wurde vom damals 24 jährigen Mickel erstmals ein Gedicht in eine Anthologie aufgenommen. 1963 erschien sein erster Lyrikband Lobverse & Beschimpfungen, 1966 Vita nova mea im Aufbau Verlag Berlin/Weimar und 1967 im Rowohlt Verlag. Auch der folgende Band Eisenzeit wurde 1975 zeitgleich in der DDR und der BRD publiziert.
Mickels Bibliographie umfasst Lyrik, Theaterstücke, Opernlibretti, Prosa, einen Roman, Reden, Aufsätzen und Essays, ein Filmdrehbuch, Laudationes und Nachrufe. Seine Gedichte wurden ins Englische, Russische, Chinesische und Ungarische übersetzt. Er selbst übertrug u.a. Sonette von Shakespeare und die Lyrik von Marina Zwetajewa und Jewgeni Jewtuschenko ins Deutsche.
Zwischen 1990 und 2000 erschien die Gesamtausgabe der Werke Karl Mickels in sechs Bänden beim Mitteldeutschen Verlag.