Günter Kunert 
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Günter Kunert 
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Foto © gezett.de
* 06.03.1929, Berlin, Deutschland
21.09.2019, Kaisborstel, Deutschland

Günter Kunert galt als einer der bedeutendsten Lyriker der DDR. Auch später noch war er mit seinen bissigen, melancholischen, souverän mit Tradition und Technik hantierenden Gedichten, Prosastücken und Essays einer der schärfsten literarischen Köpfe der deutschen Gegenwartsliteratur.

Da seine Mutter Jüdin war, durfte Kunert 1936 keine weiterführende Schule besuchen. Von den Nazi-Behörden zudem als 'wehrunwürdig' ausgemustert, arbeitete er vorübergehend als Lehrling in einem Bekleidungsgeschäft. Nach Kriegsende begannt er ein Graphik-Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, das er mit dem Verfassen von satirischen Gedichten und Geschichten für die Zeitschrift „Ulenspiegel“ finanzierte. Nach fünf Semestern gab er das Studium jedoch dem Schreiben zuliebe auf.

1950 erschien Kunerts erster Gedichtband: „Wegschilder und Mauerinschriften“. Zu dieser Zeit wurde der junge Schriftsteller, inzwischen SED-Mitglied, von Johannes R. Becher, dem späteren DDR-Minister für Kultur, entdeckt und gefördert. In künstlerischer Hinsicht darf jedoch die Bekanntschaft mit Bertolt Brecht (um 1951/52) als die bedeutendere gelten: Die Auseinandersetzung mit ihm durchzieht Kunerts Werk seither.

In den 1960er Jahren geriet Kunert mit seinen skeptisch-pessimistischen Versen zunehmend in Konflikt mit den literarästhetischen Vorgaben der Kulturbehörden. Gleichzeitig wurde man in Westdeutschland auf den viel gelesenen Autor aufmerksam. Hier erschien 1967 sein einziger Roman, „Im Namen der Hüte“, der erst neun Jahre später in der DDR gedruckt wurde.

Kunert erwarb internationales Ansehen und durfte ins Ausland reisen. 1972 übernahm er eine Gastprofessur in Austin, Texas, und 1975 verbrachte er ein Jahr als Writer in Residence im englischen Warwick. Auf seine Unterzeichnung des Schriftstellerprotests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 folgte der Parteiausschluss. 1979 ermöglichte ihm ein mehrjähriges Visum die Ausreise in die Bundesrepublik. Kunert ließ sich mit seiner Frau in Schleswig-Holstein nieder. Er lebte fortan als freier Schriftsteller in Kaisborstel bei Itzehoe.

Publikationen
  • Fremd daheim

    Gedichte

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1990

  • Die letzten Indianer Europas

    Kommentare

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1991

  • Der Widerspruch vom Sockel

    Feststellungen und Widersprüche

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1992

  • Im toten Winkel

    Ein Hausbuch

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1992

  • Baum. Stein. Beton.

    Reisen zwischen Ober- und Unterwelt

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1994

  • Mein Golem

    Gedichte

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1996

  • Erwachsenenspiele

    Erinnerungen

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1997

  • Nachtvorstellung

    Gedichte

    München: Carl-Hanser-Verlag, 1999

  • Nachrichten aus Ambivalencia

    Reihe: Göttinger Sudelblätter (hg. von Heinz Ludwig Arnold)

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2001

  • So und nicht anders

    Ausgewählte und neue Gedichte

    München: Carl-Hanser-Verlag, 2002

  • Die Botschaft des Hotelzimmers an den Gast

    Aufzeichnungen (Hrsg. von Hubert Wirt)

    München: Carl-Hanser-Verlag, 2004

  • Ohne Botschaft

    Springe: zu Klampen! Verlag, 2005

  • Der alte Mann spricht mit seiner Seele

    Gedichte und Zeichnungen

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2006

  • Auskunft für den Notfall

    Herausgegeben von Hubert Witt

    München: Carl Hanser Verlag, 2008

  • Als das Leben umsonst war

    Gedichte

    München: Carl Hanser Verlag, 2009

  • Das letzte Wort hat keiner

    Über Schriftsteller und Schriftstellerei

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2009

  • Die Geburt der Sprichwörter

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2011

  • Tröstliche Katastrophen

    Aufzeichnungen 1999-2011

    München: Carl Hanser Verlag, 2013

  • Fortgesetztes Vermächtnis

    Gedichte

    München: Carl Hanser Verlag, 2014

  • Ohne Umkehr

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2018

  • Vertrackte Affären

    Geschichten

    München: Carl Hanser Verlag, 2016

  • Aus meinem Schattenreich

    Gedichte

    München: Carl Hanser Verlag, 2018

  • Die zweite Frau

    Roman

    Göttingen: Wallstein Verlag, 2019

  • Zu Gast im Labyrinth

    Neue Gedichte

    Herausgegeben von Wolfram Benda

    München: Carl Hanser Verlag, 2019

Preise
  • 1962 Heinrich-Mann-Preis

  • 1973 Johannes-R.-Becher-Preis

  • 1980 Ehrengabe des Kulturpreises im Bundesverband der Deutschen Industrie

  • 1985 Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf

  • 1991 Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg

  • 1991 Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik

  • 1996 Hans-Sahl-Preis (für das Gesamtwerk)

  • 1997 Georg-Trakl-Preis

  • 1999 Prix Aristeion der Europäischen Union

  • 2011 Preis der »Frankfurter Anthologie«

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