Gaston Burssens  
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Gaston Burssens  
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* 18.02.1896, Dendermonde, Belgien
29.01.1965, Ekeren, Belgien

Gaston Burssens erlangte Berühmtheit als einer der drei „wahren“ flämischen Expressionisten und internationale Anerkennung durch seinen originellen (auch was das Design betrifft) Lyrikband Piano (1924).

Burssens Anfänge in der Lyrik sind im Licht der flämischen Bewegung zu betrachten. Er gehörte der ersten Generation von Flamen an, die eine höhere Bildung zum Teil in ihrer Muttersprache erhalten hatten und die sich der Wichtigkeit der niederländisch-flämischen Sprache als Kultursprache sehr bewusst waren. Vor dem Ersten Weltkrieg veröffentlichte Burssens einige düster-romantische Gedichte, die noch nichts von dem aufmüpfigen Poeten erahnen lassen, als der sich Burssens in den Zwanzigern zeigen wird.

Der Weltkrieg war ein Wendepunkt im Leben Burssens. Auf einem Schlag wurde einer ganzen Generation von neuen flämischen Schriftstellern klar, dass das 19.Jahrhundert zu Ende war und dass die Zeit reif war für eine radikale Veränderung. Für diese jüngere Generation bedeutete dies auch, dass die Beziehungen der einzelnen Gruppen innerhalb des belgischen Königreiches radikal überdacht werden mussten. Mit einer Mischung aus Reformeifer und Tollkühnheit stürzten sich Burssens und seine Zeitgenossen in die aktive Politik. Es entstand so ein kulturelles und soziales Projekt, welches nicht nur eine neue Gesellschaft sondern auch eine neue Literatur schaffen sollte.

Burssens Lyrik zwischen 1917-1924, einschließlich der Bände Liederen uit de stad en uit de sel und Piano zeigen Parallelen zur internationalen Avantgarde auf. Formal können Einflüsse der deutschen und französischen Expressionisten und der Lyrik Paul van Ostaijens festgestellt werden, während die Gedichte bezüglich des Subjekts zum Teil der Linie Kurt Hillers Aktivismus’ und Henri Barbusses international orientierter Bewegung Clarté folgen.

Die Jahre der hohen Erwartungen und angestrebten Ideale waren zwangsläufig gefolgt von großer Enttäuschung. Seit Beginn der Zwanziger entwickelte sich der Kampf für einen friedlichen europäischen Völkerbund in einen Ein-Mann-Guerilla-Kampf gegen die bürgerliche Ordnung. Burssens’ bis dahin expressionistische Lyrik entwickelte sich über eine spielerisch ausdrucksvolle Periode hin zu einer experimentellen Konfessionslyrik.

Formal wurden die Gedichte immer regelmäßiger, Reim tauchte auf, aber Burssens behielt weiterhin seinen konträren Ton. Er blieb der anti-bürgerliche Wortkünstler, der den verschrobensten Gedanken in Poesie kleiden konnte. Typisch für seine spätere renitente klassische Periode sind die bewusst unregelmäßigen, deformierten Sonette seiner zwei letzten Gedichtbänden Adieu (1958) and Posthume verzen (1961).

Obwohl Burssen oft als Epigone seines Freundes und Zeitgenossen Paul van Ostaijen (1896-1928) abgetan wurde, hat Burssen eine einmalige Stellung in der Lyrik Belgiens inne. Seine Qualitäten wurden zwar erst relativ spät erkannt und geschätzt, aber noch zu Lebzeiten wurde ihm die verdiente Anerkennung mit dem belgischen Staatspreis für Pegasos van Troja (1952) und Adieu (1958) zugesprochen.

Neben Poesie schrieb Burssens auch groteske Prosa – die wichtigsten Beispiele sind in Fabula Rasa, proeve van objektief dagboek enthalten – und einige wenige Essays und Theaterstücke.

Publikationen
  • Verzen

    Mechelen: Bulens, 1918

  • De Yadefluit

    Antwerpen: 1919

  • Liederen uit de stad en uit de sel

    Antwerpen: s.n., 1920

  • Piano

    Mechelen: Holemans, 1924

  • Enzovoort

    Antwerpen: De Driehoek, 1926

  • Klemmen voor zangvogels

    Wilrijk: Avontuur, 1930

  • Paul van Ostaijen zoals hij was en is

    Antwerpen: Avontuur, 1933

  • French en andere Cancan

    Wilrijk/Antwerpen: Avontuur, 1935

  • De eeuw van Perikles

    Antwerpen: De Sikkel, 1941

  • Elegie

    Antwerpen: s.n., 1943

  • Floris Jespers

    Antwerpen: De Sikkel, 1943

  • Fabula rasa

    Antwerpen: De Sikkel, 1945

  • 12 Niggersongs

    Antwerpen: s.n., 1946

  • Boy

    Antwerpen: De Sikkel, 1952

  • Pegasos van Troja

    Antwerpen: De Sikkel, 1952

  • Ode

    Antwerpen/Den Haag: De Sikkel/Bert Bakker, 1954

  • Paul van Ostaijen

    Brussel: Manteau, 1956

  • Het neusje van de inktvis

    Den Haag: Stols, 1956

  • Adieu

    Den Haag: Stols, 1958

  • Posthume verzen

    Den Haag: Stols, 1961

  • Gedichten

    1962

  • Verzamelde dichtbundels

    1970

  • Herinnering

    1976

  • Verzameld proza

    1981

  • Dagboek

    1988

  • Dien avond en die roze

    [postume uitgave; gedichten; Henri-Floris Jespers, ed.]

    1997

  • Alles is mogelijk in een gedicht. Verzamelde verzen 1914-1965

    [Matthijs de Ridder, ed.]

    Antwerpen/Amsterdam: Meulenhoff/Manteau, 2005

Auszeichnungen
  • 1950-1952 Belgischer Staatspreis für Poesie

  • 1956-1958 Belgischer Staatspreis für Poesie

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