Fahmida Riaz, geboren 1946, war eine der bekanntesten Stimmen der Lyrik Pakistans.
Sie betrat in den sechziger Jahren die literarische Bühne ihres Landes und war von Anfang an Teil der damaligen politischen Widerstandsbewegung gegen das Militärregime von Ayub Khan.
1967 veröffentlichte Riaz ihren ersten Gedichtband - und wagte es, den weiblichen Körper und die weibliche Sexualität in deutlichen Worten zu beschreiben. Sie provozierte mit einer gewagten Neuinterpretation der Rolle der Frau: Bei ihr sind Frauen – anders als in der klassischen Tradition – keine zarten Jungfrauen, sondern erotische und leidenschaftliche Wesen. Damit aber verstieß sie bewusst gegen die männlich festgelegte Vorstellung von dem, was sich für eine Frau und Autorin in Pakistan (nicht) ziemt: Der erste Kuss, die körperliche Liebe – das sind unerhörte Themen in einer Gesellschaft, die Sexualität aus der Öffentlichkeit verbannt.
Riaz hat den Preis für ihre Freiheit bezahlt: Sieben Jahre lebte sie im indischen Exil. Erst 1989 kehrte sie nach Pakistan zurück und gründete 1997 unter dem Dach einer NGO namens WADA (Women & Development Association) Pakistans ersten Frauenliteratur-Verlag.
2005 erhielt sie in Karatschi den vor drei Jahren neu geschaffenen Al-Muftah-Preis.
Fahmida Riaz verstarb am 21. November 2018 im Alter von 72 Jahren.
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