Bogomil Gjuzel (1938, Čačak/Serbien) ist mazedonischer Dichter, Romanautor, Dramaturg, Essayist und Übersetzer von T.S. Eliot, Shakespeare etc.
Er hat am Institut für Anglistik in Skopje / Mazedonien 1963 sein Studium abgeschlossen. 1964/65 absolvierte er als Stipendiat des British Council ein Zusatzstudium in Edinburg, 1972/73 nahm er an einem Literaturlehrgang in Iowa City (USA) teil. Später arbeitete er in Skopje als Dramaturg sowie als Herausgeber der unabhängigen Literaturzeitschrift Nashe Pismo.
Er hat über 15 Gedichtbände veröffentlicht, sowie Reisebeschreibungen, Essays und Dramen verfasst.
Die Lyrik von Bogomil Gjuzel ist geprägt von Symbolen der Geschichte seines Landes und denen populärer balkanischer Legenden. Die politische und kulturelle Landschaft Mazedoniens wird abgebildet in Portraits der Natur und religiösen Monumenten. In einer Sprache, die sowohl hell als auch kontrolliert ist, wandelt er antike Stätten in Schauplätze zentraler Gedanken und Sorgen unserer Zeit, antike Verzauberung betritt die Metren des zeitgenössischen freien Verses, der dadurch sogar tiefer und geheimnisvoller wird. Ursprüngliche Symbole erhalten bei Gjuzel ihre verlorene Universalität zurück. Die Lyrik ist besonders bewegend durch die Nähe zu bevorstehendem Verhängnis, wachsende Verzweifelung und Hoffnungslosigkeit im Angesicht von immer neuen Ungerechtigkeiten und Leid, die nicht leicht behoben werden kann.