* 18.05.1955, Zlan, Kärnten, Österreich lebt in: Wien, Österreich
Axel Karner wurde am 18.5.1955 in Zlan, Kärnten geboren.
Er studiert Evangelischen Theologie, Theaterwissenschaften und Psychologie sowie Religionspädagogik. Heute lebt Karner in Wien und unterrichtet Evangelische Religion, Darstellendes Spiel und Soziales Lernen an Wiener Pflichtschulen. Von 1994–2001 war er Redakteur der Zeitschrift Das Wort. Österreichische Zeitschrift für evangelischen Religionsunterricht.
Er ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung, des IDI (Internationales Dialektinstitut), des ÖDA (Österreichische DialektautorInnen/Archive) und des Podiums.
Karner schreibt in Dialekt (in scharfer Abgrenzung zur Mundartliteratur) und Schriftsprache, aber immer für die Verfolgten, in der Gesellschaft Ausgegrenzten.
Das Schreiben im Dialekt hat für Karner, den nach Wien ausgewanderten Kärntner, eine gesellschaftspolitische Funktion. Die eigene Herkunft, das Kärntner-Sein, hat dabei immer wieder kritischen Eingang in seine Lyrik gefunden.
Das Schreiben im Dialekt ist als politischer Akt zuverstehen. Die Dialekt-Literatur stellt die Sprache der sogenannten Gebildeten und des einfachen Volkes auf eine Ebene, die Dichtung wird so zum demokratischen Akt.
'Ich verwehre mich dagegen, ins Kastl Mundart hineingestellt zu werden. Was ich mache ist Dialekt, eine Sprache die authentisch ist und die die soziale Dimension zur Sprache bringt. Es ist die Zuwendung zu den Kleinen, Niedergedrückten, Ausgebeuteten und das glaube ich, über den Dialekt transportieren zu können.
Wichtig ist: Es gibt keine Hochsprache und keine Niedersprache, es gibt nicht die gute Sprache und die schlechte Sprache, es gibt Inhalte, die sind zu transportieren, und andere, wo man sagen muss, es wäre besser man hätte darüber geschwiegen', so Karner.
Karner bevorzugt die kurze Form, seine Texte sind skurrile, verdichtete Prosaminiaturen und Gedichte. Der Autor spitzt die Wirklichkeit in seinen Texten zu und das Tragische schlägt dort, wo es anders nicht mehr zu ertragen wäre, oft ins Komische um.
Seine Literatur stellt vor allem den Versuch an, den Leser aus dem Zustand der Abstumpfung gegenüber der Brutalität des Alltags aufzurütteln. DieThemen kreisen um menschliche Abgründe: Mord, Gewalt, Hunger, Gefühlskälte und Sprachlosigkeit. Aber dem Autor geht es nicht um das reine Konstatieren der Schlechtigkeit der Welt. Er will die Welt und die Menschen verstehen.