* 14.08.1971, Riga, Lettland lebt in: Berlin, Deutschland
Dmitri Dragilew wurde in 1971 in Riga geboren. In Lettland gehörte er zur Sektion der Nachwuchsautoren des Schriftstellerverbands und hatte bereits 1986 seine erste Veröffentlichung. Zudem arbeitete er für die russische Redaktion des Staatlichen Rundfunks und leitete Jazz-Bands. Nach einem Studium an der Universität in Riga, an der Franz-Liszt-Musikhochschule in Weimar und an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena war er als Redakteur für die internationale literarisch-kulturologische Schriftenreihe VIA REGIA in Erfurt sowie für die Zeitschrift Ru.Baschka – eine russische Illustrierte in Berlin tätig. Später wurde er Kolumnist der Berliner Zeitschrift 7+7ja und darüber hinaus Gastdozent der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder). Er konzipierte und moderierte die Lesereihe EXiLIBRIS und das erste Thüringer FM-Wochenmagazin in russischer Sprache Radio Akzent (Erfurt), außerdem die Veranstaltungsreihen „Art-Salon“, „Moonlight Cats“ und das Eddie-Rosner-Jazzfestival (Berlin) und war einer der Mitinitiatoren der Berliner literarischen Gruppe SAPAD NAPERJOD (KdW – Kehrseite des Westens). Regelmäßig tritt er auch als Interpret, Arrangeur, Komponist und Leiter diverser musikalischer Projekte auf (darunter sind „The Swinging PartYsans“ und „Kapelle Strock“).
Außer seinen Gedichten sind in Russland auch ein Essayband zur Geschichte des russischen Tangos und die Biographie des Jazz-Musikers Eddie Rosner erschienen, daneben zahlreiche Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien in Lettland, Russland, Deutschland, Israel, in der Schweiz, USA, Kanada und der Ukraine. Dragilew ist Mitglied des PEN-Zentrums der Schrifsteller im Exil deutschsprachiger Länder (seit 2005) und Vorsitzender der Vereinigung der russischsprachigen Autoren in Deutschland (seit 2015). Für seine Lyrik, die ins Englische, Deutsche, Ukrainische, Polnische und Sorbische übersetzt ist und in der Tradition der russischen metarealistischen Schule steht, erhielt Dragilew den Literaturpreis der Moskauer Zeitschrift Deti Ra und den Sonderpreis des IV. offiziellen russischsprachigen poetry slam in Berlin (beide 2006).