Tengis Chatschapuridse 

Translator

Am Ende wichen auch die Gedichte von den Menschen.

Sie suchten sich eine dunkle Nacht aus, gewittrig, wo keiner hinaus geht,
                      niemand die Fenster aufmacht,
um heimlich ihr Lager abzubrechen,
unterwegs füllten es Tränenzuflüsse.

Niedergeschlagen, weil alles so schlecht ausgegangen war,
auch versprengt, weil nicht so viele zusammenfanden, wie sie gedacht hatten,
wie der Rest einer Legion nach verlorener Schlacht,
                       ohne Ordnung heimkehrt,
brachen sie schweren Schritts in der Unwetternacht auf über die Felder ins Ferne
  einem vor dem Auge der Zeit hoffentlich verborgenen Land zu,
aus dem man sie zu verschiedenen Zeiten heraus gelockt hatte.

Niemand hatte ihr Fortgehen bemerkt, weil ja Nacht war.
Noch war ihre Abwesenheit irgend jemandem aufgefallen,
weil ja Tag war.

Schreib, was dir keiner glauben wird,
schreib, als wäre nichts passiert, schreib
über Geister, an deren Existenz
du auch nicht geglaubt hättest, doch.

Schreib, was dir niemand verzeihen wird.
Nein, nicht dort unten, auf das Blatt schreib
dass du dir selbst deine Heimat bist
und dass rein ist dein Herz.

Schreib, wofür man dich auslachen wird.
Warte nicht auf Begeisterung, schreib hemmungslos
über die alltägliche ungerechte Niedertracht
und über deinen kreuzverwerflichen Glauben.

Was noch? Schreib auch über die Liebe
und sag, dass du das Geheimnis erfuhrst –
dass Gedichte vor der Liebe geschrieben
und nach der Liebe gelesen werden.