Stefan Weidner 
Translator

on Lyrikline: 16 poems translated

from: العربية to: الألمانية

Original

Translation

عَمَى

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

blindheit

الألمانية

diese tinte steigt mit mir zu meinem atem auf
steigt triumphierend mit mir auf
dann
dorthin
wo mein auge verführt wird
dann
bis
riegel wachsen
in der achtlosigkelt meines fiebers
perioden von henna
und häuser in der nacht der tänze
bis
zur nacht der tänze
wo die palmen nah bei schritten sind
die ihren besitzer vergaßen
und ihr ziel
unterm schweigen überraschte ich
ein zirpen
ein siegel das schmilzt
und schmetterlinge die sich aus flecken erheben
vögel
die in alle richtungen fliegen
geleitend
mich
zu meiner blindheit

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

ظُنُون

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

zweifel

الألمانية

für diese zweifel
die uns erleuchten
für diese zufluchten
die sich verbinden
bestimmen wir die farbe der spur
und säen sie
   als pelikan
       säen sie
           als welle
              oder als stein

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

طَيش

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

leichtsinn

الألمانية

fragt ihn nicht
nach
den wegen
vielleicht
belastet ihn
die biegsamkeit der zweige
am horizont der sein schweigen bedroht

fragt ihn nicht
nach
den gefahren
vielleicht
dringt ein aufhören
aus seinem verlangen
zu ihm durch

fragt ihn nicht
nach den pilgerriten
denn er ist
leichtsinn gießt
sein blut fort
fügt sich
dem vergessen

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

زُرقةًُ اُخرَى

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

ein anderes blau

الألمانية

unter der enthüllung eines anderen blaus
ranken sich schwingungen empor
die epochen
suchen bei ihnen
erleuchtung
fürsprache zeigt sich
und treibt die vergessenheit zur eile
in
der nacht
der grenzen

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

رغْبَة

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

wunsch

الألمانية

hätte ich nun was ich nicht habe
eine sprache
um die luft zu enthüllen
einen schritt
der klingend vorübergeht
und beladen mit einem sinkenden himmel
zurückkehrt zu mir
eine gegend
wi ich abwarte ruhig
bis der pulsschlag losbricht
zwischen kuppeln die niederstürzen
und einem vorspiel das sich poeten vererben
hätte ich nun
was ich nicht habe
so fände ich zu guter letzt
zu einem thron
mir zugedacht
aus des abends staub

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

دردشة

العربية | Fuad Rifka

© Fuad Rifka
from: Wadi at-Tuqus
Dar Nelson, 2001
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2008

GEPLAUDER

الألمانية

-Liebst du mich?
»Ich liebe dich.«
-Sehr? »Viel mehr als du denkst.«
- Und trotzdem bist du immer fern, immer auf Reisen!
»Weil meine Reisen ein Weg zu dir sind.«
- Wann kommst du an?
»Nie werde ich ankommen.«
- Warum?
»Weil du die Richtung bist, und Richtung bleibt Richtung.«
- Wie die Geheimnisse?
»Wie die Geheimnisse.«
- Und unterwegs, was machst du in der Zeit der Hitze,
des Hungers und der Stürme?
»Ich sehe dich hinter den Bergen und Dschungeln
und gehe weiter.«
-Wohin?
»Zu dir.«
Ein warmes, tiefes Schweigen; sie hebt ihren Kopf
und sieht in seinen Augen einen weiten Himmel,
Wälder voller Knospen.

Aus: Fuad Rifka. Das Tal der Rituale. Ausgewählte Gedichte. Arabisch - Deutsch.
Herausgegeben und mit einem nachwort versehen von Stefan Weidner.
Aus dem Arabischen von Ursula und Simon Yussuf Assaf sowie Stefan Weidner.
Straelen: Straelener M

دائما تشرق الشمس

العربية | Fuad Rifka

© Fuad Rifka
from: Wadi at-Tuqus
Dar Nelson, 2001
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2008

IMMER SCHEINT DIE SONNE

الألمانية

In unserer Nacht
scheint die Sonne über dem Kaukasus.
In den Nächten des Kaukasus
scheint die Sonne über Alaska.
In den Nächten Alaskas
scheint die Sonne über dem
Himalaja.
In den Nächten des Himalaja
scheint die Sonne über dem Olymp.
In den Nächten des Olymp
scheint die Sonne über Sannin.

In der Nacht
scheint immer die Sonne.

Aus: Fuad Rifka. Das Tal der Rituale. Ausgewählte Gedichte. Arabisch - Deutsch.
Herausgegeben und mit einem nachwort versehen von Stefan Weidner.
Aus dem Arabischen von Ursula und Simon Yussuf Assaf sowie Stefan Weidner.
Straelen: Straelener M

دنَس

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

unreinheit

الألمانية

wenn ich meinen körper treffe
aus nässe reinen dings geboren
den höhlen der körper
wird es zeit für mich die waschung zu vollziehen
im schweigen der besessenheit
im rausch der unreinheit
befleckungen lösen sich
im wasser des begehrens
nebliges stiehlt sich fort
es sagte
schreib nicht

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

خُرصَان

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

ohrringe

الألمانية

häng deine luft an die ohrringe der häuser
oder an die reste der preisungen
du bist beladen mit meer
deine tiefe ist blau
deine feuchte hand
ist rausch
oder
ist nicht

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

حالة حصار

العربية | Mahmud Darwish

© 2002 Mahmud Darwish
Beirut
Audio production: 2004 M. Mechner, Literaturwerkstatt Berlin

Belagerungszustand

الألمانية

Hier, am Abhang der Hügel,
Vor dem Sonnenuntergang, vor der Mündung der Zeit,
Stehen wir wie Gefangene, wie die, die Arbeit suchen:
Wir ziehen die Hoffnung groß.
Land, kurz vor Sonnenaufgang. Wir sind weniger klug
Und starren auf die Uhr des Sieges:
Keine Nacht in unserer Nacht im Schein der Kanonen.
Nachts wachen unsere Feinde, unsere Feinde entzünden dem
            Feuer ein Licht
In der Schwärze der Keller.
Nach den Versen Hiobs erwarteten wir niemanden mehr,
Aber diese Belagerung wird dauern, bis wir die Feinde
Unsere vorislamische Dichtung gelehrt.
Der Himmel ist grau am Morgen,
Orange in den Nächten. Die Herzen aber
Sind neutral wie die Rose am Zaun.
Hier bin ich,
Nicht hier, wo Adam sich an seinen Lehm erinnert
Und am Rande des Todes verlautbart:
Kein Platz mehr in mir für den Verlust.
Frei bin ich, nah meiner Freiheit, mein Morgen in meiner Hand.
Bald werde ich mein Leben betreten
Und frei ohne Eltern geboren sein.
Ich wähle Buchstaben aus Azur für meinen Namen ...
Während der Belagerung ist das Leben die Zeit
Zwischen der Erinnerung an seinen Anfang
Und dem Vergessen seines Endes.
Hier, bei den Säulen aus Rauch, an der Treppe zum Haus
Hat die Zeit keine Zeit,
Und wir tun, was die tun, die zu Gott aufsteigen,
Wir vergessen den Schmerz.
Der Schmerz:
Daß die Hausfrau morgens die Wäsche nicht aufhängt
Und schon zufrieden ist, wenn die Fahne nur sauber!
(...)

Einen Gruß dem, der unsere Aufmerksamkeit teilt,
Für den Rausch des Lichts, das Licht des Schmetterlings
In der Nacht dieses Tunnels.
Einen Gruß dem, der mit mir seinen Becher teilt
In der dichten Nacht, die aus den Sitzen quillt,
Einen Gruß meinem Gespenst.
Für den Leser dies: Glaub nicht
An das Gedicht, es ist die Tochter der Abwesenheit.
Es ist keine Intuition, kein Gedanke,
Sondern ein Sinn für den Abgrund.
Als die Liebe krank wurde,
Heilte ich sie
Mit Spott und mit Sport,
Indem ich schied den Sänger vom Gesang.
Meine Freunde versprechen mir immer zum Abschied ein Fest,
Ein bequemes Grab unter dem Schatten der Eiche
Und einen Grabstein aus dem Marmor der Zeit.
Doch ich gehe ihnen stets im Leichenzug voraus.
Wer starb, wer?
Die Belagerung verwandelt mich von einem Sänger
Zur sechsten Saite auf der Gitarre.
Eine Märtyrerin, Tochter einer Märtyrerin,
Tochter eines Märtyrers und Schwester eines Märtyrers
Und Schwester einer Märtyrerin, Schwiegertochter der Mutter
            eines Märtyrers, Enkelin des Großvaters eines Märtyrers Nachbarin des Onkels eines Märtyrers und so weiter und so fort ...
Und keine dieser Nachrichten stört die zivilisierte Welt,
Denn die Zeit der Barbarei soll vorbei sein,
Und den Namen des Opfers kennt gewöhnlich keiner,
Das Opfer, wie die Wahrheit, ist relativ, und so weiter und
            so fort ...
Ruhe, Ruhe,
Denn die Soldaten wollen
Zu dieser Stunde die Lieder hören,
Die die Märtyrer hörten
Und die wie frischer Kaffeeduft in ihrem Blute sind.
Ein Waffenstillstand, ein Waffenstillstand, nur um die Lehre zu
            prüfen,
Daß Flugzeuge zum Pflügen taugen.
Wir sagten ihnen:
Einen Waffenstillstand, einen Waffenstillstand, nur um die
            Absicht zu prüfen,
Es kann ja sein, daß ein Stück Frieden in die Seele sickert
Und wir mit Poesie um die Liebe der Dinge wetteifern.
Sie antworteten: Wißt ihr nicht, daß der Frieden mit uns selbst
Die Tore unserer Festung für die Musik aus Hidjaz und
            Nahawand auftut?
Und wir sagten: Ja und? Was dann?
Schreiben ist ein Löwenjunges, das am Nichts nagt,
Schreiben schlägt Wunden ohne Blut ...
Und unsere Kaffeetassen. Und die Spatzen und die grünen
            Bäume
Mit ihren blauen Schatten.
Die Sonne springt von einer Mauer
Zur anderen wie eine Gazelle.
Was uns vom Himmel bleibt:
Das Wasser in den Wolken mit den immer neuen Formen
Und etwas, dessen Erinnerung wir aufschieben,
Beweist, daß dieser Morgen schön und kräftig ist
Und daß wir zu Gast bei der Ewigkeit sind.


                                                                            Ramallah, Januar 2002

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner. Aus: ‚Wir haben ein Land aus Worten’. Ammann, Zürich 2002

تقول!

العربية | Fuad Rifka

© Fuad Rifka
from: Wadi at-Tuqus
Dar Nelson, 2001
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2008

DU SAGST!

الألمانية

Du sagst:
»Ich vergeudete meinen Frühling,
die Ernte meines Sommers,
vergeudete meinen Herbst
und meinen Winter,
verstreute mein Leben
in jedem Tal.«
Du sagst:
»Ich werde mein Gesicht nehmen und gehen,
hoffend in fernen Bergen auf neuen Wind.«

Du gehst fort
in jedes Land,
in jede Schlucht.
Nachdem es zu spät ist,
siehst du alles,
weißt, daß die fernen Berge
fern bleiben,
und daß der Weg dahin
Brand ist und Rauch.

Aus: Fuad Rifka. Das Tal der Rituale. Ausgewählte Gedichte. Arabisch - Deutsch.
Herausgegeben und mit einem nachwort versehen von Stefan Weidner.
Aus dem Arabischen von Ursula und Simon Yussuf Assaf sowie Stefan Weidner.
Straelen: Straelener M

25 تموز 1984

العربية | Fuad Rifka

© Fuad Rifka
from: Wadi at-Tuqus
Dar Nelson, 2001
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2008

25. JULI 1984

الألمانية

Aus seiner Asche
erwacht der Holzsammler,
er betastet seinen Leib
und spricht vor sich hin:
dies sind deine Wälder, Leib,
wie oft hast du sie angezogen;
in ihren Höhlen
hast du die Geister geweckt
und Festmahl gehalten.
Wie oft hast du dich
in den Wäldern
in Asche verwandelt,
und wurdest wiedergeboren
aus ihr;
mit neuer Stimme
und anderer Haut
hast du Lichter entzündet,
und wie oft hast du
in den Wintern geweint?

Solange harrst du schon aus,
Zugvögel
zwischen dem einen Auge
und dem anderen.
Wo ist der Stock
und die treue Lampe?
0 Weg, begleite
seinen alten Schatten!

Spanne Stege
zwischen den Bergen!
Die Abgründe sind breit,
ihr Horizont
sind Wind und Schnee.
Begleite ihn!
Werde ein Morgenstern!
Er läuft in Senken
zu den Quellen
aus fernsten Höhlen.

Aus: Fuad Rifka. Das Tal der Rituale. Ausgewählte Gedichte. Arabisch - Deutsch.
Herausgegeben und mit einem nachwort versehen von Stefan Weidner.
Aus dem Arabischen von Ursula und Simon Yussuf Assaf sowie Stefan Weidner.
Straelen: Straelener M

1 آب 1984

العربية | Fuad Rifka

© Fuad Rifka
from: Wadi at-Tuqus
Dar Nelson , 2001
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2008

1. AUGUST 1984

الألمانية

Es ist Zeit!
      Wofür, Holzsammler?
Die Sonne geht unter
und in der Ferne
erscheint das Abendrot.
      Und nach dem Sonnenuntergang?
Die unterirdischen Hallen
der Nacht.
      Und danach?
Hahnenschrei!
Ich werde aufbrechen!
Vielleicht werde ich
einen Freund treffen,
einen Vogel,
der meine Stimme kennt
und einen Weg.
      Wer ist dein Freund,
      Holzsammler?
Der Leib der Erde.
      Wo ist dein Weg?
Wo es keine Wege gibt.
      Und wann wirst du verbrennen?
Seit Millionen Jahren brenne ich.

Plötzlich schwieg der Holzsammler,
auf einen Felsen richtete er seine Blicke,
als erinnere er sich an uralte Legenden,
und er flüsterte unverständliche Dinge
wie ein tolles Tier.

Aus: Fuad Rifka. Das Tal der Rituale. Ausgewählte Gedichte. Arabisch - Deutsch.
Herausgegeben und mit einem nachwort versehen von Stefan Weidner.
Aus dem Arabischen von Ursula und Simon Yussuf Assaf sowie Stefan Weidner.
Straelen: Straelener M

هُجُوم

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

angriff

الألمانية

ich habe weder kuppeln noch arkaden
die glut zieht es einzeln
zu mir
sie hat von mir der hände eskapaden
sterne aus der vorfahren geographie
auf den ästen meines bluts
entsteht die blume
versuchung
o basilikum des begehrens
aus dieser klaffenden wüste
strömen nach und nach
meine verbündeten zusammen
und wir blasen zum angriff
auf die geheimnisse des schweigens
wie mitfühlend du bist
psalmodie
meiner umflorten provinzen.

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

هُنَاك

العربية | Mohammed Bennis

from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

dort

الألمانية

zwei hände nah und tätowierung
transparenz
von orkanen umkreist
ist es deine umlaufbahn
oder sind es meine kalligraphien
heimgekehrt aus dem gesang
und einem beliebigen staub

dort also
dort also

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN:

كلمَات

العربية | Mohammed Bennis

© Mohammed Bennis
from: Hibat al-farãġ
Casablanca: Dâr Tubqâl, 1992
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

wörter

الألمانية

wörter es schnitzt sie
atem
aus blässe
nicht
Wörter
wecken mir die rasse ihres begehrens
im angriff von metaphern
die mir drohen
wörter
ihre einsamkeit mobilisierend
ihre verirrung
wörter erstrahlen hinter dem vorhang der wörter

dieser schatten hißt die wolke meiner hand
die morgen auswandern wird
aus kellern
die ihrem schmetterling
enthüllt wurden

und das schweigen dort ist sehr beansprucht
es vervielfacht sich
in den fackeln der
aster
sie bringt die toten näher zu mir
die hindurchgegangen sind
durch das gedächtnis der wörter

Aus dem Arabischen von Stefan Weidner


© Verlag C.H. Beck oHG, München 2000


Aus:
Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Dichtung.

Herausgegeben und übersetzt von Stefan Weidner. München: Verlag C. H. Beck 2000


ISBN: