Anja Golob

السلوفانية

Urška P. Černe, Uljana Wolf

الألمانية

ŽILE ŽICE

To se mi sanja: žival ima prste.
Leži na boku, gledam jo s hrbta,
glavo sklanja naprej, kot da je
plašna, in rahlo ritmično niha.
Z mehaničnimi, praznimi gibi
brska po raztrganini, prsti pozorno
prebirajo tkivo in iščejo žile.
Eno po eno izdirajo, da jih je lažje prijeti –
žile so tenke, a čvrste, kot žice v električnem vezju –
in jih s težavo pretrgajo, drugo za drugo.
Žival dela neslišno, je skoraj negibna, počasi
in temeljito prekinja dovode utripanja srcu,
ki se ječé zapira, kakor žival zastira zavese zenic.
Prostor krog nje je izpraznjen, namočen v mlako
polzeče krvi, nad katero nima in noče več oblasti.
Plašč njene kože je razpet na skelet kot mlahav
šotor v pomladnem vetru, pred katerim ležijo
kot nametana prtljaga nasedli organi.
Hlastavo diha žival (telo je mašina), prisluhne,
skrči se, obnemore, stegne zariple prste od sebe
in zmagoslavno otrpne.

© Anja Golob
من: VESA V ZGIBI
Ljubljana: Mladinska knjiga, 2013
الإنتاج المسموع: Literaturwerkstatt Berlin, 2015

Aderndraht

Dieses träumt mir: Finger hat das Tier.
Es liegt seitlich, ich seh’ seinen Rücken,
den Kopf nach vorn geneigt, als wär’ es
scheu, es schwingt ihn rhythmisch, leise.
Mit mechanisch leeren Griffen wühlt es
in einem frischen Riss, seine Finger fahren
achtsam durchs Gewebe, suchen Adern.
Eine nach der andern zieht es heraus, so sind sie leichter zu halten –
feine Adern, aber kräftig, wie Drähte in einer Stromschaltung –
man kann sie nur mit Mühe zerreißen, einzeln, nacheinander.
Das Tier schafft lautlos, reglos fast, legt langsam
und bedacht den Puls zum Herzen lahm,
das ächzend zufällt, wie beim Tier der Vorhang der Pupille.
Drumherum der Raum ist leer, mit eine Sickerpfütze Blut
gefüllt, über die es nicht mehr herrschen kann noch will.
Der Mantel seiner Haut ist auf ’s Skelett gestreckt, ein
schlaffes Zelt im Frühjahrswind, davor liegen, wie
hingeworfenes Gepäck, gestrandete Organe.
Das Tier schnappt Luft (der Körper ist Maschine), es horcht,
es schrumpft, versumpft, streckt lautlos seine Finger von sich
und erstarrt dann im Triumph.

Aus dem Slowenischen von Urška P. Černe und Uljana Wolf
Aus: 'ab und zu neigungen'
Wien: hochroth, 2015