Léonce W. Lupette
الألمانية
Her Name Is Her House
“Ilé l’à ńwò k’á tó sọ ‘mọ l’órúkọ.”
“You do not name a child unless you know the condition of the home into which they are born.”
-Yoruba proverb
In a secondary school in Bromley my Yoruba name
pronounced Foon-mi is bent into Fun-mi,
and the door inside my name is turned
into a speaker playing a looped-laughing track.
In a different school a girl calls me fanny,
claims they sound
similar. I don’t resist, and the bed inside my name folds
so tight it becomes a tyre. In another school
I remove the ‘n’ in the spelling of my name, mistake
what is subtle for what is silent. Go by Fumi instead of Funmi.
Then I remember what the letter N means to my skin folk,
the weapon-shaped-word it carries
So I grab the N back, and feel
the roof inside my name reposition itself.
At university I switch
to my middle name. But graduation reveals our full names,
makes sure our true selves are awarded. On this day
my full name Olu-foon-mi-lola, meaning
God has given me wealth, is twisted into Olu-funny-ola
by a lecturer. The staircase
inside my name flatten into a trampoline
where prayers fall as sudden as they rise. Every time
someone mispronounces my name they disrupt
its foundations
Replace things. Break things.
I’m now left with no choice but to build spiked gates
around my name, position armed guards. Brave my name.
© first published in Mslexia magazine, www.mslexia.co.uk..
الإنتاج المسموع: Haus für Poesie, 2022
Ihr Name ist ihr Haus
„Ilé l’à ńwò k’á tó sọ ‘mọ l’órúkọ.“
„Man darf einem Kind erst dann einen Namen geben, wenn man den Zustand des Hauses kennt, in das es hineingeboren wird.“
Sprichwort der Yoruba
In einer Sekundarschule in Bromley wird mein Yoruba-Name,
der Foon-mi ausgesprochen wird, zu Fun-mi verbogen,
und die Tür in meinem Namen wird
zu einem Lautsprecher gemacht, aus dem im Loop die Lachkonserve schallt.
An einer anderen Schule nennt ein Mädchen mich funghi,
behauptet, das klänge
ähnlich. Ich widersetze mich nicht, und das Bett in meinem Namen wird so fest
zusammengeklappt, dass es zum Reifen wird. In einer anderen Schule
tilge ich das »n« aus der Schreibung meines Namens, verwechsle
das Subtile mit dem Stummen. Nenne mich Fumi statt Funmi.
Dann fällt mir ein, was das N bei meinen Hautverwandten bedeutet,
die Waffe in Wortform, die der Buchstabe trägt.
Also greife ich das N wieder auf und spüre,
wie das Dach in meinem Namen sich wieder zurechtrückt.
An der Uni wechsle ich
zu meinem Zweitnamen. Doch die Diplomvergabe offenbart unsere vollen Namen,
stellt sicher, dass unser wahres Selbst die Urkunde bekommt. An diesem Tag
wird mein voller Name, Olu-foon-mi-lola, das heißt
Gott hat mir Wohlstand geschenkt, von einem Dozenten zu Olu-funny-ola
entstellt. Das Treppenhaus
in meinem Namen sinkt zu einem Trampolin zusammen
wo Gebete so plötzlich fallen wie sie hochschnellen. Jedes Mal
wenn man meinen Namen falsch ausspricht, zerrüttet
man seine Fundamente.
Ersetzt Dinge. Macht Dinge kaputt.
Jetzt bleibt mir nichts, als spitze Zäune um meinen Namen zu ziehen
und bewaffnete Wachleute aufzustellen. Meinem Namen standzuhalten.