Valerio Magrelli

الايطالية

Theresia Prammer

الألمانية

Porta Westfalica

Una giornata di nuvole, a Minden,
su un taxi che mi porta
in cerca di queste due parole.
Chiedo in giro e nessuno sa
cosa indichino - esattamente, dico -
che luogo sia, dove, se una fortezza
o una chiusa. Eppure il nome brilla
sulla carta geografica, un barbaglio,
nel fitto groviglio consonantico, che lancia
brevi vocali luminose, come l'arma
di un uomo in agguato nel bosco.
Si tradisce, e io vengo a cercarlo.
Il panorama op-art si squaderna tra alberi
e acque, mentre i cartelli indicano ora
una torre di Bismark, ora il mausoleo di Guglielmo,
la statua con la gamba sinistra istoriata
dalla scritta: "Manuel war da",
incisa forse con le chiavi di casa, tenue
filo dorato sul verde del bronzo,
linea sinuosa della firma, fiume
tra fiumi. Lascio la macchina, inizio a camminare.
Foglie morte, una luce mobile, l'aria gelata,
la fitta di una storta alla caviglia,
io, trottola che prilla, io,
vite che si svita. Nient'altro.
Eppure qui sta il segno, qui
si strozza la terra,
qui sta il by-pass, il muro
di una Berlino idrica in mezzo
a falde freatiche, bacini artificiali,
e la pace e la guerra e la lingua latina.
Niente. E mentre giro nella foresta penso
all'autista che attende perplesso,
all'autista che attende perplesso
e ne approfitta per lavare i vetri
mentre nel suo brusìo
sotto il cruscotto scorre sussurrando
il fiume del tassametro, l'elica del denaro,
diga, condotto, sbocco, chiusa dischiusa, aorta,
emorragia del tempo e valvola mitralica,
Porta Westafalica della vita mia.

© Valerio Magrelli
من: Esercizi di tiptologia
Mailand: Arnoldo Mondadori Editore, 1992

Porta Westfalica

Ein Wolkentag, in Minden,
in einem Taxi, das mich mitnimmt
auf die Suche nach diesen zwei Worten.
Ich hör mich um und keiner kann mir sagen,
was sie bezeichnen sollen – genau, meine ich –,
für welchen Ort sie stehen, wo, ob für eine Festung
oder eine Schleuse. Und doch glänzt dieser Name
auf der Karte, ein Flackern
im dichten Konsonantenknäuel, das kurze
leuchtende Vokale abgibt, wie die Waffe
eines Mannes, der im Wald verschanzt ist.
Er verrät sich und ich hole ihn aus dem Versteck.
Das Op-Art-Panorama, aufgefächert zwischen Bäumen
und Gewässern, während die Schilder bald
einen Bismarckturm, bald das Wilhelms-Grabmal ankündigen,
die Statue, ihr linkes Bein bekritzelt mit der Aufschrift:
»Manuel war da«, vielleicht
mit den Wohnungsschlüsseln eingeritzt, dünner
goldener Faden auf dem Grün der Bronze,
geschwungene Linie des Namenszugs, Fluss
unter Flüssen. Ich steige aus dem Auto, gehe zu Fuß.
Abgestorbene Blätter, ein bewegliches Licht, die eiskalte Luft,
das Stechen eines verstauchten Knöchels,
ich, schwirrender Kreisel, ich,
Schraube, die aufspringt. Nicht mehr.
Und doch, hier ist das Zeichen, hier
wird die Erde gepresst,
hier ist der Bypass, die Mauer
eines Hydro-Berlin, inmitten
von Grundwassern, künstlichen Becken,
und der Frieden und der Krieg und die lateinische Sprache.
Nichts. Und während ich durch den Wald streife, denke ich
an den Fahrer, der da ratlos sitzt,
an den Fahrer, der da ratlos sitzt
und die Gelegenheit zum Scheibenputzen nutzt,
während sich unter dem Armaturenbrett
mit seinem Gesurre flüsternd weiterdreht
der Fluss des Taxameters, der Propeller des Geldes,
Staudamm, Mündung, Kanal, offene Schleuse, Aorta,
Mitralkappe, Blutsturz der Zeit,
Porta Westfalica meines Seins.

Übersetzt von Theresia Prammer
Aus: Valerio Magrelli. Vom heimlichen Ehrgeiz, ein Bleistift zu sein. Gedichte, deutsch/italienisch. Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, 2016