Boris Chersonskij

الروسية

Claudia Dathe

الألمانية

[Когда-никогда деревушка]

Когда-никогда деревушка, церквушка, а больше поля
тянутся вдоль дороги - серые, готовые к покрову снегов.
Холмик, на нем одинокое дерево, выросшее для
напоминания путнику об одиночестве. Видно таков
смысл пейзажа. Когда-никогда деревушка. Девушка, что столбом
стоит, не мечтая, не думая. Версты, шлагбаум, дом,
серые бревна, в окошке только и свет, любовь да совет,
икона-никола с крестами на омофоре, высоким лбом
закрытым евангелием, расширенными зрачками, и нет
тоскливее песни, и не найти
бессмысленнее пути.

Именья заложены-перезаложены, выставлены как одно
на продажу-пропажу, никто не купит, всем все равно.

Русская проза равна путешествию. Когда-никогда
остановка, трактир, лопатою борода
великана, которого называют малым, и он
откликается. Небо черным черно от ворон.

Странно на этих просторах встречаются города,
лучше не заезжать туда.

Города начинаются с кладбищ, взявших в кольцо
жилища живущих: кресты, часовенка, вытянутое лицо
нищего, улочка, каменные дома,
люди сходят с ума.

Безумие вносит разнообразие в унылый строй
лирических отступлений. Только глаза закрой -
поплывут световые пятна, зашуршат голоса
и откроются небеса.

© Boris Chersonskij
الإنتاج المسموع: Literaturwerkstatt Berlin 2009

[Dann und wann...]

Dann und wann ein Dorf, eine Kirche, am Wege entlang
zieht sich Feld um Feld, grau und bereit für den einhüllenden Schnee.
Ein Hügel, oben ein einsamer Baum, dem Wanderer
gewachsen die Einsamkeit zu ahnen. Das ist wohl
der Landschaft Bestimmung. Dann und wann ein Dorf. Wie eine Säule
steht ein Mädchen, das
nicht denkt und nicht träumt. Werst um Werst, ein Schlagbaum, ein Haus,
graue Balken, hinter den Fenster Licht, Liebe und Güte,
der Heilige Nikolaus, mit einer Stola, kreuzbesetzt, mit hoher Stirn,
die Schrift geschlossen, die Pupillen weit, und kein Lied
das schwermütiger, kein Weg,
der vergeblicher wäre.  

Die Anwesen verpfändet und wieder verpfändet, sie stehen
zum Verkauf, doch es gibt keine Käufer, ein ewiges Einerlei.

Die russische Prosa gleicht einer Reise. Dann und wann
ein Halt, eine Schenke, der Stutzbart
eines Recken, den man klein heißt und der seinen Namen
billigt. Schwärzer als schwarz der Himmel vor Krähen.

Seltsam, in diesen Gegenden Städte zu gewahren,
das Beste ist, sie zu umfahren.

Die Städte fangen mit Friedhöfen an, sie belagern
die Behausungen der Bewohner: die Kreuze, die Kapelle, das lang gezogene
Bettlergesicht, die Gassen, die Steinbauten,
die Leute verlieren den Verstand.

Der Wahnsinn bringt Abwechslung ins öde Gefüge
der lyrischen Intermezzi. Schließ die Augen,
und schon tanzen Lichtflecken, flirren Stimmen,
während die Himmel aufspringen.

Übersetzt von Claudia Dathe