Jürgen Theobaldy
Rille
Die schwarze Scheibe liegt und dreht
und dreht sich um sich selbst, bewegt vom
flachen Teller unter ihr, indes die Nadel
sich nach innen schiebt
und langsam hin zur Mitte zieht, ein stetes
Tasten durch die Rille, auf der das Licht
der Lampe steht und schwach erhellt, was
vor sich geht:
die schwarze Scheibe, die da kreist und ihren
schwarzen Kreis umreißt, bis meine
Hand, anstatt sie anzuhalten, sie wendet,
um ihr einzugeben, fort
und fort sich um sich selbst zu
drehen, in diesem Drehen doch zu stehen, wo Ton
und Klang, Klang und Gesang im
Stelldichein sich wandeln und verwehen.