Johannes Kühn
Im Eilschritt
Manchmal
kehrt die Jugendraserei
in meinen Leib zurück.
Und Eilschritt, einen meisterhaften, habe ich die Treppe
hinab in den Morgen.
In Art der Siebzehnjährigen
stürm ich zur Kirche,
zu sehn das Brautpaar,
eh sein Glanz erlischt
unterm Säulenpfeiler. Neugier treibt mich.
Zur guten Mahlzeit
und einer Flasche Wein
beweg ich mich schnell.
Zur Abreise an die Haltestelle
lauf ich. Manchmal,
manchmal ruft man mir Scherzworte zu.
Ob ich wieder jung geworden wäre,
fragt man lächelnd.
Doch einen alten Narrn, den oft im Herzen
Stiche peinigen,
nenn ich mich; sie mahnen:
Ruhendes Wasser
sei dein Wesen!
Gleichgültigkeit
befähige dich,
gesund,
gemäßigt
und gediegen hinzugehn,
langsam wie die Frühlingswolke,
die kein Wind bewegt.