Ich weiß auch nicht genau, wann ich mir angewöhnt habe
entlang der kleinen Bahnstrecke spazieren zu gehen. Seh ich
einen gelben Hund, wünsch ich auf Esperanto Guten Tag.
Da fährt gerade eine Tram vorbei, und in deren Fenster stell
ich mir vor: Eine Office-Lady, sichtlich über Jahre hinweg belästigt
Während es hier wohlgepflegte Blumen und Gras an den
Straßen gibt, und öffentliche Toiletten, durch lokale Steuern
finanziert, was nichts damit zu tun hat, dass auf jeder Straßenseite
zwei Parteien stehen, die schwitzen und sich fetzen.
Und so einem alten, parteilosen Faulenzer die
Chance geben, die Zukunft dieser Metropole zu gestalten.
Ich hab hier nicht allzu lange gewohnt, will mit diesem Ort in Zukunft
auch nichts mehr zu tun haben. Ich mit meinem schlichten,
improvisierten Lebensstil. Was sollte ich hier schon hinterlassen?
Und so träume ich davon, ein Feuer zu legen, auf Raubzug zu gehen,
zu morden bis meine Akte überquillt. Bis die Tür aus den Angeln fliegt,
die Polizei hereinstürmt mit kugelsicheren Westen und
mir befiehlt, mich zu ergeben. Ich japse in raue Stimmen und fremde
Akzente, werde verhaftet und gedemütigt, bin auf allen TV-Kanälen
vermummt zu sehen. Mit Pauken und Trompeten verurteilt, dann
klammheimlich weggeschlossen, ins Flugzeug verfrachtet,
ausgeliefert an eine fremde Diktatur,
wo unbekannte Menschen selbstgefällig und triumphal schlafen
und herumspazieren. Auch gäb's da ein, zwei Leute, die ich kenne,
früh ergraut, die es lieben, im Suff „Yi dong de xin“zu grölen.