äpfel wechseln ihre gene. orangen wechseln ihr geschlecht. jedes wort
wird despotisch, wenn man es ideologisiert. ich spreche, aber eigentlich
sage ich nichts; du widersprichst, und eigentlich widersprichst du allem.
ein rhetorisches paradox, das mich zum ursprung der lyrik führt.
um hinzukommen, muss man frei sein wie ein wellensittich,
der alle wege nach rom gleichzeitig fliegt, und zwar an einem tag,
nur um festzustellen, dass äpfel und orangen erbärmliche symbole sind;
sie symbolisieren viel zu viel. die stärke der äpfel, die grausamkeit
der orangen. sie stecken so tief in einem stapel worte, dass ich
alle anderen weghobeln muss, bevor ich an ihre zärtlichkeit komme.
am schlimmsten sind diese geheuchelt mondänen begriffe,
die allem widersprechen, was nicht längst veraltet ist...
oder anders gesagt: die autoritär wirken sollen, als hätten die worte
sie zum höfling ernannt, zum kaiser. im staat der worte
ist offenbar etwas gehörig faul. wie konnte ich das überhaupt
so lange zulassen? ich würde lieber chaos sehen. ich sage euch,
chaos ist gut. wenn äpfel zum beispiel fliegen könnten, wären orangen
ein schutz gegen ideologie. und wenn ich die äpfel als nixen verstehe,
die zwischen den worten herumdümpeln, wird man auch erkennen,
dass orangen eine mit gefühlen beladene kamelherde sind. erst dann
werde ich mich befreit fühlen, befreit genug, um über die republik der äpfel
und die demokratie der orangen zu schreiben. ich werde sagen:
erst wenn ich sehe, dass äpfel keine panzer sind, und orangen keine
bomben, werde ich wissen, dass ich kein sklave der worte mehr bin.