Michael Donhauser
Die Geranien
Den Sommer lang sind sie und in Blüte gewesen, blühen sie noch auch hier.
Jetzt und ohne jene Dichte oder Wohlanständigkeit, Vollbartbärtigkeit, Fensterfröhlichkeit.
Wuchern sie und über die Ränder von den Trögen, gleichen ihre Blätter Trichtern, Herbsttrompeten.
Tragen sie und vereinzelt Blütenköpfe, hochrot oder lila und verblühte, Storchenschnäbel.
Und bedecken den Boden verstreut mit Tropfen wie von Blut oder blasseren, Fächern, färben aus.
Oder rollen sich ein unter dem Besen, wenn sein Stroh über den Klinker wischt, fast gezischt hat.
Auf den Steinplatten, und das Laub geknistert, die welken Dolden zwischen den bleichen Fingern, noch am Abend.
Noch jetzt, vor einem römischen Himmel, bevor sie schwarz vor Schwermut auf der Balkonmauer stehen.