Sylvia Geist
Besuch in Leiden
Besuch in Leiden
Aus Strohhalm Balken geworden, schreibt Mahler
nach der Heimkehr, wohin immer (weit ist es nicht
mehr bis New York) doch Freud bleibt ratlos
wie nach einem unlauteren Tausch zurück
als läge nun dieser Balken im Sprechzimmer und
spräche von der Architektur, der er entrissen wurde.
Es geht nicht um Leiden, niemand hier
kann dort gewesen sein, nur die Vorstellung
nehme man ein, die bändigende Haltung vor dem Graben
der sich schon einstimmt. Es ist nicht weit
bald ist Neujahr, bald April
auf dem Atlantik
tanzt der Teufel, der Teufel
tanzt es mit mir, steht da
am Rand von Entwürfen
gelöschter Entwürfe. Leiden ist da nicht mehr
von Belang, auch die Überfahrt vergebens, längst
fiel das Herz der Entzündung anheim, die Vorstellung
der rückkehrenden Zugvögel und wie im Krängen
des Schiffs das Fieber unter die Spanten
sinkt, aber glückt.