Gerhard Falkner
ASTERIA
ASTERIA
Die Hand ist ergänzt. Dem Arm fehlt eine Schulter
Das Knie rast reglos in sich selbst. Alles ist
Impuls. Die Brüche sind geglückt
Wo sich ein Gott in Szene setzt, da fallen
die Giganten, alles atmet so die Gunst
der Stunde. Die Göttinnen packen die Helden
bei den Haaren und reißen sie wie Bäume
aus dem Boden. Die Unsterblichkeit
wird aufgehoben. Im Marmor herrscht Alarm
Die Mutter der Hekate, Schwester der Leto
reißt am Schopf den nächsten Helden nieder
Alles schwingt, die Hüften und Gewänder
Es existiert vom Schwert nur noch der Stoß
der Rest ist Lücke, Zwischenraum, Fragment
Doch wie viel Gigabyte hat dieser Fries, welch
gigantisches Archiv birgt dieser Stein, dass
selbst die Klinge, die nicht mehr vorhanden
mit einem Schimmer von Unsterblichkeit
die Ewigkeit der Götter widerspiegelt