Frank Schablewski
Kreis (hebr. Galiläa)
in dem versiegten Bach geraten die Füße
aneinander ins Stocken unlängst
mit Zäunen geschnürt sind Senken auf
die Rücken der höheren Berge gezogen
im Tiefflug fällt die Stille in den Einzelnen
greift das geschluckte Licht die Augen an
liegen nächste Quellen wie ein Leck
erbissen
aus der Bergkehle das geöffnete Wasser sickert
Tag und Nacht in den Himmel Gestirne kommen
aus der Taufe gehoben über dem Kindspech
blühen die Köpfe der Stauden aus unter der Flugschar
der Blick geht auf die vom Land gestrichenen
in den eigenen Reihen die Knospen
trägt jeder zu der bestimmten Zeit
als verschossenes Blut bis ins abgezählte Glied
zerstreut der Wind in die Himmelsrichtungen
über die Böden wie vielzackiges Laub
Blumentorsos und Zugvögel greifend aus der Luft
unter Blütenstaub
Lungenkreisläufe offen gelegt
in den Fängen diesseits des Begreifens
die Siedlung am Berg ist zwischen den Stämmen
das eine Haus im Baum ein Brückenkopf
seelenverwandt wie die Schale eines Weichtiers
zwischen Schulterblättern getragen in der Spur
abgesondert steht der Schweiß vieler Anstrengungen
für die Ausflüchte in die Blauflächen auf jedem Gesicht
der Schlag zurückschnellender Äste nicht reicht
zu der darunter liegenden Schlangenhaut