Der Name des Liedes lautet »Sie ist gespalten«
Fünf Töne, gespielt, vorüber
vorbei. Es scheint, sie ist nicht mehr gespalten
es scheint, sie war nie
gespalten
Zumindest gibt es keine Spur
keinen Beweis
Auf halbem Weg, in Erwartung der Zerstörung, der Analyse
wie stark ist da der Wunsch, ihn in die Irre gehen zu lassen
anzudeuten, er könne
die Zahl fünf analysieren, ihn
riechen zu lassen den Ingwer an den Fingern
sich einzubilden, sie verlangten so sehr nacheinander durch Glas getrennt
Die Kälte wird ihn freuen, die Passivität
erfreut auch sie. Ihre Passivität erfreut offensichtlich
auch seine Passivität. Der kalte Dämon
am Grunde ihres Herzens.
Analysiere mich. Sagt sie. Analysiere mich.
Natürlich sieht er ihre Gespaltenheit
Das ist sein Geschäft
Er sieht, wird gesehen, auch das erfreut sie
Er lässt sie eine Seite lesen
Sie sieht, wie die Sätze feucht werden dank seiner Obacht
Sie ändert Kapitel und Abschnitte
bildet beliebig Sätze
Sie schließt die Knie
Das Schließen ist der Analyse wert
Und da ist noch Vergangenes, das sie oft auswendig lernt
Weil sie es so gern möchte, getadelt zu werden
lautet die ganze Antwort auf seine Frage
Es gehe um Unruhe, Irreführung, um Verdunkelung
und um Fiktion
bis es zu ihrem Wunsch nach einem Schrei kommt
kleidet sie sich wie ein Kommi
Ihr ganzes Leben, sagt sie
suche sie eine Art Schrei
Er löst die Knöpfe ihrer Volksuniform
Nimm noch mein Haar, um es niederzulegen, sagt sie
Nimm noch mein Haar, um es niederzulegen, sagt sie erneut
»Ich bin bald befreit
aber
jetzt noch nicht.«
Sie sagt zu sich selbst:
»Ich möchte noch nicht, jedenfalls habe ich es noch nicht gewollt
Ich möchte zuerst schreien.«
Noch gespaltener als ihr Beweggrund
entdeckt sie die Bewegung
Sie schneidet sich in die Finger
Die Form ihrer Finger macht eigentlich fünf
Er hält sie für Ingwer
Warum nicht
zwei abschneiden, danach sind’s augenscheinlich noch drei
Er schwillt an
wie ein Kind der Frühe schwillt er an